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EU-Wahl
29. März 2019
Quelle: NEOS | Bildbearbeitung: Politikmagazin.at

USP: Spitzenkandidatin

Warum Claudia Gamon anders bewertet wird als die restlichen Kandidaten zur EU-Wahl.

Für eine Position in der EU zu kandidieren galt lange Zeit als politische Endstation – Stichwort: „Hast du einen Opa, schick ihn nach Europa“. Zahlreiche Beispiele, wie die deutsche Abgeordnete Ska Keller, haben in den letzten Wahlauseinandersetzungen zwar ein anderes Bild gezeichnet und auch der Altersdurchschnitt im Europäischen Parlament ist gesunken. Dennoch ist Andreas Schieder in Österreich mit 49 Jahren der zweitjüngste Kandidat auf Listenplatz 1. Geschlagen wird er durch die Neos-Spitzenkandidatin Claudia Gamon, die als junge Frau das Gegenteil vom Bild „Europa-Opa“ verkörpert. Dass die mediale Berichterstattung sich mit dieser Umstellung immer noch schwer tut, zeigt ein Blick auf das journalistische Framing zu Gamons Kandidatur.

In den ersten Portraits wurde die Neos-Politikerin durchwegs mit ihrer Kompetenz beschrieben. Trotz ihres jungen Alters stand ihre Erfahrung als Politikerin im Vordergrund. Die APA-Meldung zu ihrer Spitzenkandidatur betont, dass Gamon bereits seit zehn Jahren politisch aktiv ist, Gründungsmitglied von Neos war und die Jungen Liberalen maßgeblich geprägt hat.

Aber subtil schwingt im sonstigen medialen Diskurs eine andere Bewertung mit, vor allem wenn es um den direkten Vergleich mit ihren Mitbewerbern geht. Die APA veröffentlichte eine Grafik aller Spitzenkandidaten. Die Männer wurden mit seriösen Politiker-Gesichtsausdrucken abgebildet, während Gamon gerade großmündig auflacht. Es handelt sich dabei um dieses Foto von einer Neos-Veranstaltung. Dabei hätte es mit Sicherheit zahlreiche ernstere Bilder der langjährigen Abgeordneten aus dem Nationalrat oder von Pressekonferenzen gegeben.

Frauen medial seltener vertreten

Dass Frauen in Medien völlig anders inszeniert und dargestellt werden als Männer, analysierte Medienexpertin Maria Pernegger in einer ausführlichen Studie. Sie verglich darin den Frauenanteil der Parteien mit ihrer medialen Präsenz (Betrachtungszeitraum 2017). „So steht dem über 35-Prozent-Frauenanteil in der SPÖ nur eine mediale Gesamtpräsenz der SPÖ-Politikerinnen auf Bundesebene von 15 Prozent gegenüber.“ Bei den anderen Parteien sieht dieses Verhältnis nicht anders aus, Frauen sind höchstens halb so oft medial vertreten, wie der Frauenanteil in ihrer Partei eigentlich ermöglichen würde. Das hat einerseits mit der Besetzung von Spitzenpositionen zu tun, andererseits mit der strukturellen Ungleichbehandlung von Frauen, wie etwa ihrer thematischen Zuständigkeiten im Politikbetrieb. Der Klubobmann und der Sicherheitssprecher werden öfter medial zitiert als die Stellvertreterin und die Familiensprecherin.

Um zum aktuellen Beispiel zurückzukommen: Claudia Gamon steigt zwar als gleichwertige Spitzenkandidatin in den Ring, wird aber bisher vor allem als Gegnerin der anderen Jugendkandidaten und Jugendkandidatinnen mit geringer bis keiner Aussicht auf ein Mandat medial gleichgesetzt. Im Falter und auf Ö24-TV diskutierte sie mit Julia Herr, der SPÖ-Jugendkandidatin und nicht gegen Schieder, den SPÖ-Spitzenkandidaten. Umgekehrt kann man sich schwer vorstellen, dass Othmar Karas einem Streitgespräch mit der Vorsitzenden der Sozialistischen Jugend zugesagt hätte oder dass überhaupt ein Medium auf die Idee gekommen wäre, ein solches vorzuschlagen.

Aber auch die Überbetonung der Präsenz von Frauen kann ein Zeichen von Ungleichbehandlung sein. Österreich brachte unlängst einen Artikel mit dem Titel: „EU-Wahl: Parteien setzen auf starke Frauen“. Wer auch immer hinterfragen will, ob Frauen ungleich behandelt werden, muss nur Frauen gegen Männer austauschen und sich fragen, ob der Satz immer noch funktionieren würde. „Parteien setzen auf starke Männer“ würde die Aussage inhaltlich ziemlich verschieben. Im Übrigen sollte der Fakt, dass jede Partei eine Frau unter den Top-Kandidaten hat, 2019 wohl eigentlich nicht mehr für Überraschung sorgen.

Interessant ist, wie Gamon mit dieser ihr zugeschriebenen Rolle umgeht. Bisher setzt sie eher auf konfrontative und härtere Themen wie das EU-Heer oder die EU als Föderation – als auf softere wie Bildung oder Reisefreiheit. Wohl eine Strategie um das Profil zu schärfen und das Image zu erweitern. Ein anderer Zugang dürfte sein, dieses Alleinstellungsmerkmal aktiv hervorzuheben. Der Plakatslogan „So, meine Herren“ spricht ihre Positionierung als einzige Frau direkt an. Auch im Kurier-Interview bedient sie sich dieses Wordings auf die Frage, warum sie kandidiert: „Weil sich die junge Generation nicht mehr länger von den älteren Herren erklären lassen will, was geht und was nicht geht.“

Versucht haben das die Grünen mit Ulrike Lunacek und „Sei ein Mann, wähl eine Frau“ schon im letzten Nationalratswahlkampf. In diesem Fall ist die Strategie nicht aufgegangen, wir dürfen gespannt sein, was es für Neos bringen wird.

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Stefanie Grubich
Ist Spezialistin für Politische Kommunikation, früher als Pressesprecherin, jetzt Senior Consultant.
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Quelle: NEOS | Bildbearbeitung: Politikmagazin.at

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