Die Wahlmotive könnten ebenso gut aus dem Wahlkampf zur Nationalratswahl stammen. Es wurde spontan kein explizit steirisches Thema genannt – außer der Regierungsarbeit der ÖVP.
„Blutleerer Wahlkampf von Bundesthemen überlagert“
Trotz des Wahlerfolges der ÖVP zeigen die Wählermotive, dass im Grund genommen wenig Zug im Wahlkampf war, sonst wäre nicht das Hauptmotiv „Stammwähler“ genannt worden. Immerhin wird die Regierungsarbeit honoriert – ganz im Gegensatz zu den SPÖ-Wählern.
In Ermangelung an Themen schafft es sogar Michael Schickhofer auf Platz 2 der Wahlmotive der SPÖ-Wähler. Dass die SPÖ für „soziale Themen“ steht (Platz 4) ist auch nicht ganz neu.
Die verblieben FPÖ-Wähler war das Thema Grenzschutz & Asylpolitik wichtig, …
… den Grünen – wenig überraschend – das Thema Umwelt- und Klimaschutz.
Die KPÖ profitierte von ihrer jahrzehntelangen Positionierung als soziale, bodenständige Partei. Spannend ist hier das Wahlmotiv „wahltaktische Gründe“. Enttäuschte SPÖ-Wähler könnten eine klassisch linke Alternative gefunden haben.
Am auffälligsten sind die Motive der NEOS-Wähler: Der Wunsch die Pinken in den Landtag zu heben, war essentiell für die Stimmabgabe, ebenso wie deren liberale Haltung und der NEOS-Klassiker Bildung.
Die Motive der Nichtwählern sind klar: die vorgezogenen Wahlen und die vorherrschenden – bundespolitischen – Umstände haben „Politikverdrossenheit“ zur Folge.
SpitzenkandidatInnen, Liederbücher & Koalitionsverhandlungen
Rolle Spitzenkandidaten: Hermann Schützenhöfer konnte keinen echten LH-Bonus entfalten, nur für 40 Prozent der VP-Wähler war er sehr wichtig bei für die Stimmabgabe zugunsten der ÖVP. Dagegen hat Mario Kunasek bei den Blauen möglichweise noch Schlimmeres verhindert.
Die Liederbuch-Affäre hatte keinen massiven Effekt. SPÖ konnten am ehesten punkten.
Die Koalitionsverhandlungen im Bund dagegen waren für die FPÖ-Wähler ein Mobilisierungselement, den Blauen die Stimme zu geben.
Bei den möglichen Koalitionen gibt es eine große Streuung in der Bevölkerung. Auffallend: Die ÖVP-Wähler sind sich nicht einig, außer dass man eine Koalition mit der FPÖ eher nicht will.