Im Zuge der „Schau auf dich, schau auf mich“-Kampagne der Bundesregierung und des Roten Kreuzes wurde ein neues Video mit einem Babyelefanten veröffentlicht. Die Botschaft „Abstand halten“ wird hier vor allem emotional transportiert.
Jetzt hat auch der Babyelefant ein Werbevideo zu Weihnachten bekommen: In dem ästhetisch an Weihnachtswerbung angelehnten Spot versucht ein kleines Kind im Elefantenkostüm für den Mindestabstand zu sorgen. Erfolglos. Die Menschen rundherum reagieren nicht, wenn es versucht sie auseinanderzuschieben. Erst am Ende hält eine Frau den vorgeschriebenen Mindestabstand ein. „Babyelefant sein ist nicht leicht. Helfen wir ihm“ wird dazu eingeblendet.
Der Spot läuft im Zuge der „Schau auf dich, schau auf mich“-Kampagne, die der Bund seit März 2020 zusammen mit dem Roten Kreuz fährt und weicht von den bisherigen Videos der Kampagne ab. Bisher kamen unterschiedliche Zielgruppen zu Wort, die erklärten, weshalb sie sich an die Vorgaben der Regierung halten oder zu den Massentests gehen würden.
Nun setzt man vor allem auf Emotionen. Etwas Ähnliches versuchte schon die deutsche Bundesregierung, die im November humorvolle Videos veröffentlichte. In drei Videos erzählen alte Menschen, wie sie ihren Teil in der Corona-Krise 2020 leisteten, indem sie zuhause blieben und nichts taten.
Musik aus anderer Werbung bekannt
Im Video der „Schau auf dich“-Kampagne spielt es das Lied „All I Can Do“ von Ben Kendrick. Den gleichen Song verwendete schon die Supermarktkette Edeka in einem Werbespot 2017, der eine ähnliche Geschichte erzählte. Die Edeka-Werbung wurde alleine auf YouTube über fünf MIllionen mal gesehen.
Sepp Schellhorn auf den Spuren Boris Johnsons
Das Video der „Schau auf dich“-Kampagne war aber nicht der erste politische Weihnachtsspot aus Österreich in diesem Jahr: Schon am 1. Dezember veröffentlichten die Neos ein Video mit ihrem Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn, der eine Kultszene aus dem britischen Weihnachtsfilm „Love Actually“ nachspielt. Als vermeintlicher Sternsinger hält Schellhorn Plakate in die Höhe, auf denen er die Neos-Pläne für den Wintertourismus präsentiert. Am Ende des Videos spricht er direkt in die Kamera: „Es reicht. Es braucht endlich Planungssicherheit.“
Der Neos-Spot ist eine fast idente Kopie einer Wahlwerbung von Boris Johnson aus dem Vorjahr. Auch Johnson spielte die Szene aus „Love Actually“ nach, bevor er sich direkt an die Zuseher:innen wandte und für ein Ende des Brexits warb: „Enough. Enough. Let’s get this done.“