In ihrem Wahlkampf setzt Irmgard Griss auf YouTube. Dort kann sie viele Videos budgetschonend produzieren.
Irmgard Griss setzte verstärkt auf YouTube, was auch mit ihrem vergleichsweise geringen Wahlkampfbudget zu erklären ist. Ihr Antrittsvideo vom 17. Dezember 2015 – sie war die erste Kandidatin, die sich deklariert hatte – wurde 81.800-mal aufgerufen. In 4:18 Minuten erklärt sie ihre Kandidatur. Wie sie sich die Ausübung ihres Amtes vorstellt und weshalb es wichtig sei, eine unabhängige Kandidatin ins Amt zu wählen. Sie steht in dem Video vor einem Fenster und trägt einen schwarzen Blazer und scheint sehr darauf bedacht zu sein, nicht zu viel gestikulieren. Dazu hält sie ihre Hände auf Bauchhöhe.
In ihrem zweiten Video vom 1. Jänner 2016 hält Griss schon eine staatstragende Rede über die Probleme, die auf Österreich zukämen. Mehr als die Hälfte des 1:53 Minuten langen Videos spricht sie über Gefahren und Probleme, bevor sie ihre Zuversicht zum Ausdruck bringt, diese Probleme zu lösen. Dieses Mal trägt sie einen weißen Blazer und steht vor einem Bücherregal, auf dem Kodizes zu sehen sind. Ihre Mimik und Gestik gleichen dem ersten Video.
Viele der Videos auf Griss‘ YouTube-Kanal sind halbminütige Statusupdates und kurze Statements zu Positionen. Dazu kommen Videos von UnterstützerInnen, die erklären, wieso sie Griss geeignet für das Amt halten und wie viel sie ihrer Kampagne gespendet haben.
Die Videos sind amateurhaft freihändig gefilmt und der Ton ist aufgrund der Hintergrundgeräusche etwas dumpf.
Kurz vor dem ersten Wahlgang wurden wieder hochwertig produzierte Videos eingesetzt. So wurde ein 7-minütiges Video produziert, in dem sich Griss zu vielen unterschiedlichen Themen äußert; sich selbst als Person noch einmal vorstellt und ihre Kindheit beschreibt. Aus diesem Video wurden Clips zu einem 26 Sekunden langen Wahlspot zusammengeschnitten, der 2.200-mal angesehen wurde.
Die aufwändiger produzierten Videos wurden meistens mehrere tausend mal angesehen, während die Updates und Unterstützungserklärungen zwischen 200- und 900-mal aufgerufen wurden.