Das Rote Kreuz rechtfertigt sich nach Kritik an der „Schau auf dich“-Kampagne. Propagandasender stehen während der Coronakrise vor besonderen Herausforderungen. Trumps Kampf gegen Medien wird in beide Richtungen analysiert: In die Vergangenheit und in die Zukunft.
Kampagne des Roten Kreuzes unter der Lupe
Neos kritisierten die Kampagne der Bundesregierung in Kooperation mit dem Roten Kreuz. Im Ö1-„Mittagsjournal“ sagt Neos-Abgeordnete Henrike Brandstötter, dass hier „immer die gleichen Menschen die immer gleichen G’schäftln machen“ würden. Im Fokus der Kritik sind der Campaigner Philipp Maderthaner und der Werber Martin Radjaby-Rasset, die für die ÖVP und die Grünen gearbeitet haben.
„Horizont“ berichtet über die Reaktionen: Das Rote Kreuz arbeite schon lange mit Maderthaner zusammen. Auf Ö1 meinte Kommandant Gerry Foitik, dass er keine erfolgreiche Agentur ohne frühere politische Aufträge finden würde. (Am Tag des „Horizont“-Artikels war Philipp Maderthaner übrigens Gast bei der Mittagsveranstaltung von Peter L. Eppinger auf dem ÖVP-Instagram-Kanal.)
Mit 15 Millionen Euro vertreibt die Bundesregierung die „Schau auf dich“-Kampagne. Für Konzeption und Produktion war das Rote Kreuz verantwortlich. Die Kosten dafür: 350.000 Euro. (ZackZack spricht unter Berufung auf das Rote Kreuz hingegen von 440.000 Euro.)
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Peter Klien über Chinas neue Seidenstraße
Peter Klien beschäftigte sich in der Folge von „Gute Nacht Österreich“ vom 15. 4. mit Chinas neuer Seidenstraße. Klien erklärt, wie die Volksrepublik von wirtschaftlichen Investitionen bis hin zu Leihgaben wie Pandas für Zoos Druck auf andere Länder ausübt.
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FM4: Propagandasender durch Coronavirus unter Druck
„FM4“-IT-Journalist Erich Moechel zeigt in einem Artikel auf, wie schwer sich Propagandasender in der Coronakrise tun, die sich als Nachrichtensender tarnen. Als Beispiele dienen ihm der russische Sender RT (Russia Today) und der türkische Sender TRT: Durch die Corona-Berichterstattung wird offensichtlich, dass die Sender Probleme im eigenen Land nicht thematisieren. Der türkische TRT hat etwa nicht über das Chaos nach einer Ausgangssperre berichtet, während RT nicht über Erkrankte und Tote in Russland berichtet. Stattdessen wiederholen die Sender alte Beiträge in Endlosschleife.
Daily Beast: Trumps Kampf gegen Medien zahlt sich für ihn aus
Ein neu veröffentlichtes Paper des „Committee to Protect Journalists“ zeigt, wie sich die Angriffe von US-Präsidenten Donald Trump auf Medien und JournalistInnen auswirken. Das Ergebnis: Das Vertrauen und die Unterstützung in auf Fakten basierenden Journalismus sinkt. Gerade während einer Pandemie wirkt sich das besonders negativ aus.
Eine Studie des „Pew Research Centers“ untermauert den Bericht. Demnach lässt sich vor allem unter Trump-Unterstützern ein Rückgang des Vertrauens in Medien nachweisen. Zusätzlich sind MedienvertreterInnen seit der Präsidentschaftswahlkampagne 2016 häufiger mit verbaler und körperlicher Gewalt konfrontiert worden.
Den ganzen Artikel gibt es hier.
Das Paper gibt es hier.
Die Studie gibt es hier.
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"Eine der größten Propagandaschlacht der US-Geschichte": Trumps Reaktion auf Corona-Fehlverhalten
In einem Interview mit dem US-Medium „Vox“ spricht der Journalismus-Professor Jay Rosen über die Informationsstrategie des Weißen Hauses und was er sich für die Zukunft erwartet. Rosen glaubt, dass Trumps Team gezielt Verwirrung stiftet, um Fehler des US-Präsidenten zu verschleiern. Er erwartet große Propaganda-Kampagnen der Republikaner: “The fight to keep Americans from understanding what happened from December to March is going to be one of the biggest propaganda battles in American history.” Rosen verweist unter anderem auf ein Kampagnen-Video, das Trump bei einer Pressekonferenz abgespielt hat und ihn neu positionieren sollte.