In Wien spielt die Polizei Rainhard Fendrich, der Kaiser meldet sich zu Wort und ein Erklärvideo wird zum Exporterfolg. In Italien sind einige Bürgermeister so richtig sauer.
Wiens Musik spielende Polizei
In einer Image-Aktion hat die Polizei Wien ihre Einsatzwagen dazu angehalten jeden Abend um 18 Uhr das Lied „I am from Austria“ abzuspielen. Damit will die Exekutive die Solidarisierung der Bevölkerung unterstützen. Man bedanke sich damit bei allen, die zuhause bleiben, sagte die Polizei zu der Aktion.
Realität und Satire sind nicht mehr zweifelsfrei unterscheidbar, Teil MCLXXXIV. https://t.co/EQnNC7mm1C #Medien #Österreich pic.twitter.com/Z5DT7KJCJl
— Walter Gröbchen (@Groebchen) March 20, 2020
Die Reaktionen auf die Aktion waren in den sozialen Medien zumindest gespalten. Viele fanden es toll, andere hinterfragten die Sinnhaftigkeit dieser Aktion und nannten es „Muskeln zeigen“ und verglichen den Auftritt mit Russland oder Nordkorea.
Am 22. März postete die Polizei ein Video davon, wie mehrere Polizeifahrzeuge in Formation durch Wien fuhren.
Heute bedankten wir uns auch im Norden Wiens bei der Bevölkerung für Kooperation und Zusammenhalt in dieser schwierigen Phase. #polizeisagtdanke pic.twitter.com/SKUwBEdNpm
— POLIZEI WIEN (@LPDWien) March 22, 2020
Wiens funktionierende Informationskampagnen
Das Erklärvideo für Kinder, das die Stadt Wien produzieren hat lassen, wird auch von anderen europäischen Städten verwendet werden. Das berichtet das Gratisblatt Heute. So wurde das Video auf mehrere deutsche Schul-Webseiten gestellt. Laut Wiens Bürgermeister Michael Ludwig habe Rumänien und die ungarische Stadt Budapest angefragt, ob sie das Video untertiteln und verwenden dürften.
Auch ein anderes Video der Stadt Wien wird derzeit auf den sozialen Netzwerken verbreitet. Der Schauspieler Robert Palfrader verkörpert dabei seine Kunstfigur Kaiser Robert Heinrich I. aus der ORF-Sendung „Wir sind Kaiser“ und bittet die Wienerinnen und Wiener die Maßnahmen gegen das Coronavirus weiterzutragen. Alleine das YouTube-Video wurde in den ersten drei Tagen 25.000 Mal angesehen.
Italiens wütende Bürgermeister
In den sozialen Netzwerken verbreitet sich ein Video von italienischen Bürgermeistern, die vehement auf die Einhaltung der Ausgangssperren bestehen. Der Präsident der Region Kampanien, Vincenco De Luca, droht etwa mit Polizei und Flammenwerfern, ein anderer schickt PassantInnen zurück nach Hause. Antonio Tutolo, Bürgermeister von Lucera, beklagt, dass Menschen immer noch zum Friseur gehen würden, obwohl Särge geschlossen sind.