George Weah, Präsident Liberias, nahm im Kampf gegen den Coronavirus einen Song auf. Darin warnt er vor der Krankheit und informiert die BürgerInnen, wie sie sich schützen können. Songs mit Informationen haben in Liberia und Afrika eine lange Geschichte, sie wurden schon gegen Ebola eingesetzt.
Um Verhaltensregeln und Informationen über das Coronavirus zu verbreiten, hat George Weah, der Präsident Liberias, bei einem Song über die Krankheit mitgesungen. In „Let’s Stand Together and Fight Coronavirus“ erklärt der frühere Fußballprofi Weah, wie sich der Virus verbreitet und ruft zum Händewaschen auf. Der Song wurde schon aufgenommen, bevor der erste Coronafall in Liberia bekannt wurde, so ein Sprecher des Präsidenten. Am 16. März wurde der Leiter der Liberianischen Umweltbehörde mit Covid-19 diagnostiziert.
In Liberia gilt Radio als das wichtigste Kommunikationsmittel der Politik: Rund 48 Prozent der Bevölkerung in Liberia kann lesen und knapp neun Prozent hat Zugang zum Internet. Dazu kommt, dass viele Menschen in Armut leben und sich keinen Fernseher leisten können. Die primäre Informationsquelle in Liberia ist deshalb das Radio. Die Radiostationen des Landes werden das Lied spielen, um die Informationen so gut wie möglich verbreiten zu können, zitiert der Guardian den Sprecher des Präsidenten.
Auch andere Länder Afrikas mit Songs
Liberia ist nicht das einzige Land in Afrika, das Musik zum Informieren nutzen will. In Uganda singt der bekannte Musiker und politische Newcomer Bobi Wine über Quarantäne und „Social Disancing“. In Senegal rappt die Hiphop-Gruppe Y’en a Marre über richtiges Händewaschen und das Vermeiden von Menschenansammlungen.
Schon in der Ebola-Krise eingesetzt
Songs als Aufklärungsmedium wurden schon in der Bekämpfung von Ebola 2014 bis 2016 in afrikanischen Ländern eingesetzt. In mehreren Ländern nahmen KünstlerInnen Songs mit Verhaltensregeln auf.
Damals kämpfte man mit Liedern auch gegen Falschinformationen an. Viele hielten Ebola für eine Lüge. Auch in Liberia wurde ein Song aufgenommen, der den gesellschaftlichen Zusammenhalt einfordert. Davor wurde ein Ebola-Isolationszentrum von bewaffneten Männern gestürmt, die nicht an Ebola geglaubt haben. In Liberia sind damals 4.800 Menschen gestorben.