Ein Gruppenfoto von drei SP-Mitgliedern und einem VP-Stadtrat wird in der Stadtzeitung abgedruckt. Für eine Presseaussendung retuschiert die Roten den Schwarzen einfach weg. Das fiel auf und ging nach hinten los.
In St. Valentin ging eine Aktion der SPÖ gehörig nach hinten los: Nachdem die Umgestaltung eines Platzes beschlossen wurde, haben die Verantwortlichen ein Gruppenfoto gemacht. Das Projekt ist ein gemeinsames Anliegen der SPÖ und ÖVP. Die SP-Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr posierte dafür zusammen mit SP-Stadtrat Patrick Hagmüller, SP-Citymanagerin Doris Haider und VP-Stadtrat Andreas Pum. Das Foto wurde auch auf der Titelseite der Stadtzeitung abgedruckt. Die Schlagzeile: St. Valentin gemeinsam gestalten.
Bei der Presseaussendung zu dem Beschluss, die die SPÖ unter anderem an die NÖN schickte, fehlte einer: der VP-Stadtrat. Der war einfach aus dem Foto rausretuschiert worden. Die NÖN hat das Foto in einer Printausgabe auch so abgedruckt und erst später bemerkt, dass hier etwas getrickst wurde. Damit wurde das Foto selbst noch einmal zu einem eigenen Artikel in der Lokalzeitung: klarer Weise zu einem weniger angenehmen für die lokale SPÖ.
Aktion trifft am Ende SPÖ
Sucht man auf Facebook nach “NÖN St. Valentin” kommt dieser Artikel als erstes. Und als wäre das für die SPÖ St. Valentin noch nicht unangenehm genug, thematisiert die ÖVP das naturgemäß immer weiter. 20 Tage nachdem der Artikel von der NÖN veröffentlicht wurde, postet VP-Nationalratsabgeordneter Andreas Hanger am 29. April 2019 noch einmal einen Bildervergleich und fordert eine Entschuldigung.
Rechtfertigungsversuche des SP-Stadtrates
Für den SP-Stadtrat Hagmüller ist an der Sache nichts Verwerfliches dran. Er war derjenige, der das Bild an die NÖN geschickt hat. Der NÖN erzählt er auch, dass die Aussendung von der SPÖ sei, bei dem sie ihren “Teil des Projekts präsentieren” und man deswegen “auch die eigenen Leute präsentiert”. Die Bürgermeisterin Suchan-Mayr hat sich In der Stadtzeitung für den gemeinschaftliche Arbeit bedankt und will laut NÖN von dem bearbeiteten Foto nichts gewusst haben.